Schutz vor Burnout ist wichtig, denn es kann jeden erwischen. Bestimmte Personengruppen und Berufsprofile sind jedoch besonders gefährdet. Besonders dann, wenn sie täglich mit größerem Stress umgehen und gleichzeitig große Verantwortung tragen müssen. Merkmale, die klassischerweise auf Selbständige und Führungskräfte zutreffen und diese zu prädestinierten Burnout-Opfern machen.
Was ist ein Burnout?
Den Zustand permanenter Erschöpfung des Körpers und des Geistes bezeichnet man als Burnout. Bei einem Burnout haben Sie das anhaltende Gefühl, sich daraus nicht befreien zu können und fühlen sich dauerhaft gestresst und ausgebrannt. Gerade die körperliche und seelische Gesundheit ist jedoch für Sie als Selbständige/r oder Führungskraft wichtig, um Ihr Team führen zu können und Geschäftspartner überzeugend mitreißen zu können, um Ihre Existenz aufrecht erhalten zu können.
Die Gefahr bemerken, bevor es zu spät ist
Ein Burnout beginnt schleichend. Meist wird die Diagnose erst gestellt, wenn Ihr Zustand der Erschöpfung bereits so weit fortgeschritten ist, dass Sie sich eigentlich schon handlungsunfähig fühlen.
Folgende Symptome weisen Sie darauf hin, dass Sie handeln sollten, um den Burnout rechtzeitig abzuwenden:
- Sie spüren über den Tag eine anhaltende Müdigkeit und kämpfen gleichzeitig mit nächtlich auftretenden Schlafstörungen.
- Sie haben das ständige Gefühl, nicht alle Aufgaben schaffen zu können und spüren permanenten Zeitdruck.
- Zukunftsangst und Kontrollverlust sind tägliche Begleiter.
- Sie bemerken ungewöhnlich lange andauernde Grippe- und Erkältungssymptome, Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen.
- Sie fühlen sich gelähmt von mangelnder Motivation und der sich wiederholenden Frage nach dem Sinn Ihres eigenen Tuns
Schutz vor Burnout mit vorbeugenden Maßnahmen
Damit die Stressspirale sich gar nicht erst immer höher schraubt, gibt es recht einfache Maßnahmen, die Sie anwenden werden können, um Dauerstress einen Riegel vorzuschieben.
Im Arbeitsleben:
- Überprüfen Sie Ihre Erwartungen: Was sind Ihre eigenen Motivationsgründe und was unrealistische Erwartungen? Definieren Sie erreichbare Ziele.
- Versuchen Sie, Ihre Arbeitssituation zu verändern. Das kann ein intensiverer Austausch mit den Kollegen sein, eine Weiterbildung oder Aufgaben, die Sie im Team statt alleine lösen.
- Stress-Bewältigung verbessern: Erkennen Sie Ihre „Stress-Muster“ und finden Sie heraus, wie Sie sich angemessen abgrenzen können. Coaching und Therapie helfen Ihnen, solche Muster zu „entschärfen“ und alternative Strategien einzuüben.
Im Alltag:
- Regelmäßige und ausreichende Schlafphasen, um Körper und Geist zu regenerieren.
- Essen Sie bewusst und nehmen sich Zeit dafür: Eine ausgewogene, frische und vitaminreiche Ernährung sollte zur Regel werden, anstatt schnell irgendetwas zu essen.
- Planen Sie feste Zeiten für Sport ein. Sport ist ein guter Stresspuffer, der die Ausschüttung von Stresshormonen senkt.
- Auch bei vollem Kalender: richten Sie ruhig kleine Ruhepausen ein. Sie helfen Ihnen, sich zu sammeln und sich besser konzentrieren zu können.
- Verbringen Sie unbedingt Auszeiten mit Familie und Freunden. Der Austausch mit anderen setzt Impulse, eröffnet andere Perspektiven sorgt für Ablenkung und Entspannung. Wenn Sie Ihr soziales Netz stärken, können Sie sich in schwierigen Zeiten darauf fallen lassen und Rückhalt holen.
- Üben Sie Prioritäten setzen und lernen Sie „Nein“ zu sagen. Es ist nicht schlimm, eine Bitte mit einer kurzen und ehrlichen Erklärung abzulehnen.
Wichtig ist, Ihr bisheriges Verhaltensmuster erstmal zu durchbrechen und sich dann wirklich auch regelmäßig die Zeit für geplante Auszeiten, Mahlzeiten oder Sporteinheiten zu nehmen.
Symptome als Neuanfang verstehen
Wenn Sie sich in einigen Punkten wiedererkennen, ist das noch kein Grund zur Sorge. Der erste Schritt zur Besserung ist, sich die persönliche Gefährdung einzugestehen. Nicht als ein Zeichen von Schwäche, sondern als eine zweite Chance für Ihre Selbstbestimmung und der Erhaltung Ihrer Leistungsfähigkeit. Weitermachen wie bisher, bedeutet zunehmend fremdgesteuert zu agieren und dabei immer mehr die Kontrolle über die eigene Mentalität und Physis zu verlieren.
Wenn Sie die Warnzeichen als Impuls sehen, um Veränderungen herbeizuführen, können Sie Ihre Lebensqualität nachhaltig verbessern. Rücksicht auf eigene Bedürfnisse zu nehmen, ist der wichtigste Baustein beim Schutz vor Burnout.